„Wir bleiben zu Hause“. Unter diesem Motto starten mittlerweile viele Künstler musikalische Projekte bzw. Konzerte via Livestream im Internet. So auch unsere Partner vom Band-Projekt „piano man“, bei dem wir bereits im Januar an einer Konzertpremiere mit Originaltiteln von Billy Joel in Reichenbach mitgewirkt haben.
Gemeinsam zu singen ist in Tagen der Kontaktsperre leider nicht möglich. Wir haben uns deshalb entschieden, uns am letzten Livestream-Konzert von „piano man“ zu beteiligen – aus den eigenen Wohnzimmern heraus. In der Woche zuvor wurde bereits geprobt – sowohl musikalisch als auch im Umgang mit der Technik. Die Herausforderung bestand darin, ein Video von sich selbst aufzunehmen, das dann auch gesendet werden kann, und zwar so, dass ein mehrstimmiger Chor zu hören ist, der dann auch noch zu dem passen muss, was die Band live singt.
Soweit so gut! Mit gespannter Vorfreude machte auch ich mich ans Werk. Die technischen Voraussetzungen sollten kein Problem darstellen. Ein Smartphone plus Kopfhörer und ein Computer oder Tablet sollten genügen. Mit dem Handy wurde die Videoaufnahme gemacht, auf dem anderen Gerät lief über Kopfhörer die eingespielte Musik von Thomas Bötig, dem Sänger und Künstlerischen Leiter von „piano man“.
Während einiger Einsingübungen suchte ich mir ein neutrales, geräuscharmes Plätzchen in der Wohnung und positionierte meine Geräte. Schon konnte es losgehen – ganz einfach! Doch ganz so einfach war es dann doch nicht! Die erste Aufzeichnung fiel ernüchternd aus. Bereits der Anfangston ging daneben und am Schluss stimmte das Tempo nicht. „Nun gut“, dachte ich mir. „Kein Problem. Niemand ist perfekt – ich versuche es einfach nochmal“.
Die nächsten beiden Aufnahmen liefen ähnlich unzufriedenstellend. Doch ein weiterer Versuch klappte nun richtig gut. Ich war zufrieden mit meinem Gesang und wartete den besprochenen Abschluss ab. Und dann klingelte plötzlich mein Telefon und die Aufnahme war wieder dahin. „Das kann nicht wahr sein! Ob die Anderen sich wohl auch so schwertun?“ Ja, taten sie, wie ich später erfuhr. Ich gab natürlich nicht auf. Der Ehrgeiz hatte mich gepackt und mittlerweile machte es mir richtig Spaß. So starte ich einen weiteren Versuch. Etwa eine Stunde und zehn Aufnahmen später hatte ich keine Stimme mehr, dafür Zeitdruck. Das Video sollte bis 21 Uhr versendet sein. Jetzt ging es ganz schnell. Ich entschied mich nach wiederholter Hörprobe für eines, drückte auf Senden und hoffte, ich blamiere mich damit nicht. Die Antwort ließ nicht lang auf sich warten. Unser Liedermeister Michael Pauser, der die Leitung des Chores für das Projekt hat und die Dateien sichtete, schrieb mir: „Im Chor höre ich dich nie so prägnant […] das ist ziemlich gut.“ Nach kurzer Überlegung beschloss ich, dies als Kompliment zu werten und gleichzeitig fiel mir ein Stein vom Herzen.
Ich habe gehört, meinen Mitstreitern ging es ähnlich. Alle hatten großen Spaß bei dieser Aktion und nach technischer Bearbeitung entstand ein toller Chorgesang. Und so haben wir wieder einmal gemeinsam und weniger allein gesungen. Die Ausstrahlung des Livestreams mit der Band und unserem Chor erfolgte unter dem Motto „Mutmacher“ am 3. Mai 2020 um 20 Uhr unter www.facebook.com/pianomanDE/. Auf unserer Homepage unter www.gv-langenbernsdorf.de/videos/ ist das Konzert nachzughören. So sitze auch ich nun auf dem Sofa und schaue gespannt zu…
Anke Götz
Das kann sich aber wirklich hören lassen 👍
Der Zusammenschnitt der einzelnen Aufnahmen zeugt von einer hervorragenden musikalischen Leistung !
Sowohl die Sängerinnen/Sänger als auch der Chorleiter Michael Pauser waren mutig genug, sich solch einer Herausforderung zu stellen und haben sich dabei selbst übertroffen!
Gratulation 👏👏👏