„Heute früh hatten wir schon befürchtet, Leute draußen stehen lassen zu müssen. Das ist zum Glück nicht passiert.“
Fast schon erleichtert wirkte Stefan Hoffmann, der Vorsitzende des Gesangvereins zu Langenbernsdorf e. V., in seiner Begrüßung zum diesjährigen Frühlingskonzert.
Seine Sorge war keinesfalls unbegründet, waren doch eine Woche zuvor bereits 150 Karten verkauft – eine Zahl, die in den vergangenen Jahren noch nie erreicht worden ist. Dies zeigt uns, dass der eingeschlagene Weg des Vereinsumbaus der richtige ist und es viele Interessierte und Neugierige gibt, die sehen und hören wollen, was der im Januar dieses Jahres neu gegründete Chor des Vereins auf die Beine stellt. Auf zusätzlichen Stühlen konnten so auch noch einige Kurzentschlossene Platz nehmen und schließlich zählten wir 200 Besucher.In ca. zwei Stunden bot sich dem begeisterten Publikum ein vielseitiges Programm. Unterstützung bekamen die 40 Langenbernsdorfer Sängerinnen und Sänger dabei von 20 Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums „Alexander von Humboldt“ Werdau. Diese hatten in den letzten Monaten drei der Chorstücke des Programms im Musikunterricht einstudiert. Die Begleitung am Klavier übernahm Thomas Lohri.
Los ging es ganz traditionell mit einigen frühlingshaften Stücken – nach dem „Lob des Frühlings“ von Felix Mendelsohn Bartholdy erklangen das Langenbernsdorfer Heimatlied, das italienische Volkslied L´inverno è passato (dt. Der Winter ist vorüber) und das sicher Vielen im Publikum aus der Jugend bekannte Lied Frühlingswind. Nach wie vor hat sich der Gesangverein zu Langenbernsdorf e. V. auch der Pflege des klassischen Männerchorliedgutes verschrieben. Aus diesem Grund waren drei reine Männerchorstücke Teil des Programms: Der „Chor der Jäger“ aus der Oper Der Freischütz sowie die Lieder Der Lindenbaum und Einkehr. Mit leichtherzigen Tönen wurden die Besucher in eine kurze Pause entlassen: Nach Ich wollt ich wär ein Huhn nahmen einige Variationen von Franz Schöggl zu Schuberts Forelle die Besucher mit auf eine humoristische Rundreise durch die Musikgeschichte.
Ganz gegensätzlich wurde das Programm nach der Pause fortgesetzt, stimmte der Chor doch mit Verdis Gefangenenchor und einigen geistlichen Liedern getragenere Töne an. Diese Stimmung wurde schließlich mit Leonard Cohens Hallelujah aufgenommen und gleichzeitig übergeleitet in den letzten Teil, welcher sich der Popmusik widmete. Neben Über sieben Brücken musst du geh´n, California Dreamin´ und Rote Lippen soll man küssen war insbesondere Der einfache Frieden ein wirkliches Highlight – sowohl für das Publikum als auch für den Chor.
Schließlich krönte eine Bearbeitung des Dschinghis-Khan-Hits Moskau von unserem Liedermeister Michael Pauser das Konzert. Dieser Gassenhauer riss das Publikum nun vollends mit, sodass es sich daraufhin noch zwei Zugaben erklatschte.
Zuletzt möchte der Gesangverein auf den Probenbeginn des jährlichen Chorprojekts „Ein Dorf singt“ am 2. Mai aufmerksam machen. Am 5. und 6. Dezember sollen in Zusammenarbeit mit der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach und vier Solisten der erste Teil von Bachs Weihnachtsoratorium, Vivaldis Gloria in D-Dur sowie erstmals überhaupt zwei lange vergessene Werke von Luigi Cherubini zur Aufführung gebracht werden. Interessierte Sängerinnen und Sänger sind zu den wöchentlich donnerstags 19.30 Uhr stattfindenden Proben herzlich in den Probenraum (ehemaliger Schlecker, Schulstraße 1) in Langenbernsdorf eingeladen.
Hanna Gottschald