Bereits sieben Tage nach dem passiven Konzerterlebnis durfte ich dann wieder mit dem Gesangverein zu Langenbernsdorf e. V. auf der Bühne stehen. Ursprünglichen als Frühlingskonzert 2020 geplant, sollte die Nachholung des Nachholkonzertes in großer Chorbesetzung stattfinden. Genau genommen musste dieses Konzert aus bekannten Pandemiegründen sogar sieben Mal verschoben werden. Die Veranstaltung konnte nicht in Langenbernsdorf stattfinden, da die räumlichen Bedingungen den Anforderungen der Schutzverordnung nicht entsprachen. Aber am 19.09.2021 sollte es nun endlich klappen. Und zwar in der Stadthalle „Pleißental“ in Werdau.
Als Gäste eingeladen waren die Mitglieder des Zupforchesters des Robert-Schumann-Konservatoriums Zwickau. Unter Leitung von Diplommusikpädagogin Annette Schneider musizieren vor allem junge MandolinistInnen und GitarristInnen gemeinsam mit LehrerInnen und Ehemaligen. Das Ensemble nimmt an bundesweiten Orchesterwettbewerben teil und einige von ihnen sind PreisträgerInnen des Wettbewerbes „Jugend musiziert“.
Das Konzertprogramm präsentierte einen bunten Querschnitt durch das Repertoire beider Akteure. Es reichte von bekannten Melodien aus Funk und Fernsehen, wie California Dreamin’, Adiemus von Karl Jenkins, 1492 – The Conquest of Paradise von Vangelis oder Under Pressure von Queen über Stücke von Rammstein, Ludwig van Beethoven bis zu Richard Wagners „Brautchor“ aus der Oper Lohengrin. Bei einigen unserer Stücke wie z. B. Über sieben Brücken von Karat oder dem 30er-Jahre-Klassiker Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn wurden wir von unserem Mitsänger und Assistenten des Liedermeisters Thomas Lohri am Flügel begleitet. Vier Stücke wurden extra von Annette Schneider für das Zupforchester bearbeitet, damit sie von Chor und Zupforchester gemeinsam vorgetragen werden konnten. Besonders gut kam das letzte gemeinsam interpretierte Lied Der einfache Frieden beim Publikum an. Hierbei geht es um die kleinen und scheinbar einfachen Dinge im Leben, die wirklich wichtig sind. Leider vergessen wir dies manchmal. Ein wundervoller Abschluss für einen gelungenen Konzertabend.
Seit über anderthalb Jahren stand der komplette Chor erstmalig wieder in fast gewohnter Aufstellung zusammen. Die Schutzverordnung erlaubt mittlerweile kleine Abstände, was dem Gemeinschaftsgefühl beim Singen enorm guttut und auch hörbar ist. Dies entging auch den kritischen Ohren unseres Liedermeisters nicht und bescherte uns ein anerkennendes Lob. Dieses nehmen wir mit in die letzte Probenphase für unser Projekt „Ein Dorf singt: Freude, schöner Götterfunken“ mit Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie im Oktober und freuen uns auf dieses große Highlight des Konzertjahres 2021, nachdem es 2020 kurzfristig abgesagt werden musste.
Ich hoffe, wir sehen uns am 9. und 10. Oktober in Glauchau!
Anke Götz